Unser Wasser, wie rein ist es wirklich?
Wir trinken es. Wir kochen damit. Wir baden unsere Kinder darin. Doch kaum jemand fragt: Was ist eigentlich im Wasser und was nicht?
Wasser gilt bei uns als das sicherste Lebensmittel. Doch gerade in Regionen mit Altbergbau, alten Leitungen oder Industriegeschichte können Schwermetalle wie Blei, Kupfer oder Uran unbemerkt ins Trinkwasser gelangen, trotz Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte.
Die meisten Menschen vertrauen blind auf das, was aus dem Hahn kommt. Dabei ist Wasser nicht automatisch unbelastet und unser Körper reagiert empfindlicher, als viele denken.
Besonders betroffen sind Kinder, kranke Menschen und Senioren:
- Schwermetalle wie Blei wirken neurotoxisch: sie können das sich entwickelnde und bestehende Nervensystem dauerhaft schädigen.
- Kinder nehmen über Wasser, Nahrung und Staub ein Vielfaches mehr an Blei auf als Erwachsene.
- Und ein bereits erkrankter oder älterer Körper mit eingeschränkter Entgiftungsfunktion, kann belastet werden.
- Symptome sind oft unspezifisch: Konzentrationsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, Müdigkeit trotz Schlaf und vieles mehr.
Was die Wissenschaft zeigt:
- In einigen Regionen (z. B. Goslar, Harz) wurden bei über 50 % der Kinder erhöhte Blut-Blei-Werte festgestellt. Im bundesweiten Vergleich liegt der Anteil bei unter 5 %.
- Ursache ist meist Blei im Boden, Staub und alten Leitungen. Nicht immer im Trinkwasser selbst, aber auch dort ist es möglich.
- Bleirohre in Altbauten oder unentdeckte Materialmängel können die Wasserqualität auch heute noch erheblich beeinträchtigen.

Wichtig zu wissen:
Schwermetalle sind farb-, geruchs- und geschmacklos. Ohne Test bleiben sie unsichtbar. Und selbst unterhalb der offiziellen Grenzwerte kann es bei sensiblen Menschen zu Belastungen kommen.
Ist nun Leitungswasser 'hochgradig belastet'?
In Deutschland ist öffentlich geliefertes Wasser in der Regel nicht 'hochgradig belastet', sondern technisch unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte (10 µg/l Blei). ABER:
Diese Grenzwerte berücksichtigen nicht, dass Blei keine gesicherte Dosis hat.
Die WHO sagt: Für Blei existiert kein Schwellenwert, unter dem es völlig ungefährlich wäre. Schon kleinste Mengen über lange Zeit summieren sich, besonders bei Kindern.
Woher kommt das Blei konkret?
Nicht aus der Quelle (Harz-Wasser ist an sich okay).
Es kommt aus alten Leitungen, Hausanschlüssen, Lötstellen und Armaturen.
Wenn Sie das Wasser vorab laufen lassen oder filtern, ist der Bleigehalt bereits reduziert.
Kochen: Wie wirkt sich das aus?
Nutzen Sie ungefiltertes Wasser für Kartoffeln, Nudeln, Suppe, dann essen Sie Blei mit:
• Beim Erhitzen bleiben Metalle im Kochwasser, sie verdampfen nicht.
• Gerade stärkehaltige Lebensmittel binden Schwermetalle sogar gut.
• Wenn Sie gefiltertes Wasser trinken, aber mit ungefilterten Wasser kochen, dann reduzieren Sie das Problem, aber lassen eine Lücke offen.
Wie groß ist nun die Belastung?
• Es ist keine 'akute Vergiftung', aber eine niedrigdosierte Dauerbelastung.
• Je nachdem, ob Sie Altrohre haben, kann das zwischen 1 µg/l (sehr gering) bis 30µg/l (stark erhöht) schwanken.
• Bei Kindern oder empfindlichen Personen ist selbst wenig µg/l
über Jahre problematisch.
Warum ich das schreibe?
Ich bin Braunschweigerin und mit Harzwasser groß geworden, ohne zu ahnen, wie still Schwermetalle wirken. Ich schreibe das hier nicht, um Angst zu machen, sondern um einzuladen, hinzusehen. Nicht alles, was sauber aussieht, ist auch unbelastet.
Wir können etwas tun. Gemeinsam.
Ich stehe Ihnen zu diesem Thema vertrauensvoll zur Seite, um Klarheit zu schaffen, Perspektiven zu öffnen und Lösungen greifbar zu machen.
Es geht nicht darum, gegen etwas zu kämpfen oder Schuldige zu suchen.
Es geht darum, für etwas zu sorgen. Für Gesundheit und eine Zukunft für uns und unsere Kinder.
Freundliche Grüße Sabine Cutner